Erfahrung hat einen Namen
Werbung braucht der international gefragte Lederexperte für sein Unternehmen kaum zu machen, die meisten Kunden gewinnt er über Mundpropaganda. „Wer zufrieden ist, weiß, woher er das Produkt hat. Deswegen haben unsere Produkte auch kein Firmenlogo“, erzählt der Ledermanufaktur-Inhaber mit Stolz.
Seine Kunden kommen aus halb Europa, den Vereinigten Staaten und den Arabischen Emiraten. Viele davon haben bereits andernorts vergeblich nach Werkstätten gesucht, die sich auf die Weiterverarbeitung exotischer Tierhäuten von Elefant, Nashorn, Krokodil, Python, Rochen, Karpfen, Muräne oder Strauß verstehen. Diese Lederarten erfordern besonderes fachmännisches Geschick. Entweder weil sie weniger strapazierfähig als heimische Lederhäute sind oder jeder Zentimeter unnötiger Verschnitt die Produktionskosten von Spezialanfertigungen schmerzlich erhöht.
Den Rohstoff für seine Produkte bezieht Thomas Posenanski aus aller Welt. Heimische Lederarten wie von Schwein, Kalb, Rind oder Lamm kommen ausschließlich von europäischen Gerbereien, die der Lederexperte sorgfältig ausgewählt hat. Für exotische Tierhäute muss der Nachweis erbracht werden, dass sie aus einer Zucht und nicht aus einem Naturfang stammen. Elefanten- und Nashornhäute stammen von Großwildjägern aus afrikanischen Reservaten. Sie werden legal nach Österreich importiert und hier gegerbt, bevor ihr Leder zur Weiterverarbeitung auf der Werkbank in der Wiener Ledermanufaktur landet.
Was die Zukunft bringt
Trotz des Erfolgs steht der Wiener sieben Tage pro Woche in seiner Werkstatt. Meist lange bevor seine sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst antreten. Dabei sind 14-Stunden-Arbeitstage für den tüchtigen Unternehmer, der jeden Tag um 4 Uhr früh aufsteht, keine Seltenheit. Nur am Sonntag macht er mittags Schluss, denn diese Zeit gehört ganz und gar seiner Familie.
Was sich Ledermanufaktur-Chef Thomas Posenanski von der Zukunft erhofft? „Immer genug verdienen, damit meine Mitarbeiter auch morgen noch einen sicheren Arbeitsplatz haben, der ihnen genauso viel Freude wie mir macht“, sagt der Lederliebhaber bescheiden. Und eines noch: „Dass meine Tochter Alena irgendwann einmal in meine Fußstapfen tritt und weiterführt, was ich aufgebaut habe. Damit mein Handwerk nicht eines Tages ausstirbt.“